Samstag, 10. November 2007

Gift aus China....wird Super-Nanny jetzt arbeitslos?

Die Schlagzeilen nehmen kein Ende... wieder werden Spielwaren aus China
vom Markt genommen und täglich grüssen neue Rückrufaktionen. Und wer hat Schuld? Die bösen Chinesen natürlich. Aha, wer kauft denn bitte schön das Spielzeug für die lieben Kleinen? Wo keine Käufer da kein Markt.

Die Krönung aber folgte gestern Abend. Ich habe einen Beitrag zum Thema im ZDF gesehen... wirklich herzzerreissend.
Da wird eine Mutter in Tränen aufgelöst mit ihrem 3-jährigen Kind im Arm gezeigt (sinniger Weise mit einer brennenden Zigarette in den Mundwinkeln) und berichtet völlig aufgelöst, dass ihre Tochter ein paar "Kügeli" des neuen Spielzeugs in den Mund genommen hat und kurz danach bewusstlos am Boden lag. Alles Verbrecher...diese Chinesen! ...und weitere, nicht ganz so harmlose Beschimpfungen folgen. Dann noch ein Kommentar irgend eines Experten (glaube es war ein Chemieprofessor) der die Wirkung der "Kügeli" mit K.o.-Tropfen gleichsetzt - Blende und Schluss.

Moment - ich habe dazu schon noch ein paar Fragen. Wie kommt eine Mutter dazu einem 3-jährigen Kind ein Spielzeug zu kaufen, dessen bunte "Kügeli" aussehen wie Smarties und geradezu einladen, in den Mund genommen
und geschluckt zu werden ?

Stand auf dem Beipackzettel vielleicht eine Warnung wie z.B. "Dies ist ein Spielmittel - Für Risiken und Nebenwirkungen verklagen sie Dr. Mattel oder Barbie"?

Hat das ganze vielleicht System - im Sinne von "Haben Sie zapplige Kinder und ihre Nanny ist überfordert ? Kein Problem - Kaufen sie jetzt Spielzeug XX und schon herrscht Ruhe im Kinderzimmer!"

Spass bei Seite, es wird viel zu oft mit giftigen Zusatzstoffen in
Produkten gearbeitet (bewusst und unbewusst) ohne an die Folgen zu
denken, geschweige denn, diese überhaupt zu kennen.

Vorschriften, Normen und Gesetze sind das Eine - deren Umsetzung aber
etwas Anderes und sehr schwierig zu kontrollieren. Und wenn's dochmal
jemanden erwischt sind die Strafen gerade zu lachhaft.

Hier sind wir als Konsumenten gefragt. Mit ein bisschen mehr kritischer
Hinterfragung der Angebote, etwas mehr Respekt und Wertschätzung
gegenüber den Produkten und den Arbeitern, die diese herstellen (was
erhalte ich für einen Lederhandschuh der 90 Rappen kostet ?) und
einfach gesundem Menschenverstand.

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